Seit Februar 2015 lebe ich nun hier im Haus und der zweite Frühling, der etwas verseicht daher kommt, ist nicht minder spannend als der erste.
Ich habe Pflanzen und Bäume gepflanzt. Nach einem Jahr Training mit dem alten Rasenmäher kann ich seine Röchel und Stöhner besser interpretieren. Fast immer bringe ich dieses Scheissteil zum Laufen.
Mit der Fadensense habe ich mich bisher nicht anfreunden können. Aktuell ist sie bei meinem Vater, der es absolut toll findet, mit ihr herum zu mähen (und Krach zu machen). Ich bin eher so der Handsensentyp. Abgesehen davon dass Sensenmähen reinstes Krafttraining ist, machen mir die Bewegungen Spass. Ich spüre, wie stark mein Rücken, meine Arme und meine Beine sind und das macht mich glücklich.
Was ich am Handmähen ebenfalls mag, ist die Tatsache, dass ich immer wieder auf Tiere stosse, die wohl sonst zerfetzt würden. Unser Grundstück ist nämlich feucht, steil und zeitweise etwas schattig, gleichzeitig gibt es sonnige Stellen, Steinplatten und Büsche.
Heute traf ich nach dem Rasenmähen auf eine etwas schockierte Blindschleiche. Ich hatte nie Angst vor schlangenartigen Lebewesen. Blindschleichen fand ich immer wunderbar schon als Kind. Lieber hab ich kein perfekt gepflegtes Grundstück, als dass ich auf tote Blindschleichen stosse.
Ich habe auch entdeckt, wie spannend ich Weinbergschnecken finde. Diese doch stattlichen Lebewesen habe ich in mein Herz geschlossen. Ich schaue ihnen gerne zu, wie sie sich bewegen. Ich freu auch, wenn sich die Bienen an den Wildblumen am Steilhang oder an den Rosen nähren.
Ich freue mich auch über jeden Besuch von Eidechsen, Blaumeisen und dem Eichelhäher. Ich hoffe, das Grundstück ist so gestaltet, dass es meinen tierischen Freunden gefällt.
Ein wenig bin ich melancholisch, denn vor fünf Jahren machte ich die wunderbarste Begegnung: ich lernte Fritzi, eine junge Krähe kennen. Gemeinsam haben wir als Familie die Krähe gefüttert, ohne sie von uns abhängig zu machen. Manchmal denke ich daran, wie schön es wäre, wenn sie jetzt hier auf unserem Land leben und nisten würde.
Januar 2015
Frühling 2015
Frühling 2015
Juni 2016
Ach ja, die sind wirklich sowas von putzig, diese kleinen, schlängelnden Wesen. Und auch Schnecken mit Häuschen mag ich, allein diese winzigen Fühler, die sie nach vorne herausstrecken und bei Gefahr einziehen. Zumal es diese Häuschen in verschiedenen Farben gibt; weiß, gelb, rosé
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