heute morgen war es soweit. wir machten uns auf den weg zu paula für den umzug ins altersheim. als wir ankommen, finden wir paula in tränen aufgelöst. sie weint und wirft uns vor, wir hätten sie vergessen. ein blick auf die uhr klärt die situation. paula hat die uhr nicht zurückgestellt und wartet seit stunden.
das packen und ausräumen ihrer gewünschten möbel verläuft schwierig. paula steht verloren da. mehr als einmal fürchte ich, sie fällt gleich die treppe herab. in der küche herrscht ein grosses durcheinander: müll, katzenfutter und küchentücher stapeln sich auf der essbank. wenigstens hat paula die heizung eingeschaltet. so ist es wenigstens nicht allzu kalt.
beim einpacken ihrer sachen ist geduld meinerseits gefordert. dass wir zwei taschen mit plastiksäcken mitnehmen müssen, passt mir nicht. aber ich packe sie ein. schliesslich ist es ihr wichtig. als die nette spitexfrau kommt, um mir den übergaberapport von paula zu übergeben und mich fragt, was sie noch für mich tun könne, überkommt es mich. auch paula weint. sascha schafft es schliesslich, paula etwas abzulenken. die pflegefachfrau gibt mir den tipp, paula gleich bei der ersten fahrt mitzunehmen und sie dem pflegeteam anzuvertrauen. das packen und die noch schlimmere unordnung bringen paula durcheinander. ich bedanke mich für die ratschläge und die gute arbeit, schniefe weiter.
als wir die beiden autos geladen haben, folgt der wirklich schwierige teil. paula sollte sich umziehen. mit sehr, sehr viel überredungskunst schaffe ich es, dass sie ihre rote trainerhose auszieht und eine frische anzieht. den pullover und die wolljacke lässt sie an. ich gebe auf.
dann packen wir ihre handtasche. auch hier drängt sie darauf, einige plastiksäcke mitzunehmen. was mir anschliessend fast das herz zerreisst, ist paulas verabschiedung vom haus. sie geht in jedes zimmer und sagt ein paar worte. mir scheint, als hätte sie sich von allen geistern des hauses verabschiedet. sascha schafft es schliesslich, mit ihr heraus zu gehen. ich schliesse die tür hinter ihr ab.
Ich habe meinen Vater ins Altersheim gebracht. Es hat mir das Herz zerrissen. Dabei ging er freiwillig. Aber ich kann Dich so gut verstehen♥
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Dicke Umarmung, Liebes!
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