Die Vorratssache

Ich war in Sachen Haushaltsausstattung immer ein Glückskind. Ich habe praktisch nie was für Geschirr, Bettwäsche und Frottiertücher ausgegeben.
Von Anfang an, als ich meine erste Wohnung bezog, war nämlich klar, dass ich (das Kind) mit Geschenken überhäuft würde. Oma, meine Mutter und überhaupt alle hielten ein strenges Auge darauf, dass ich niemals etwas neues,teures kaufen müsste.

Jeder Besuch bei Oma lief darauf heraus, dass sie sich überlegte, was sie mir für meine Ausstattung mitgeben könnte.Ein Fondue-Caquelon? Ein Rechaud? Eine Saucière?

Nie lief ich mit leeren Händen aus dem Haus. Ganz egal, ob es Kaffeetassen, Badetücher oder grosse Wollknäuel waren: das Kind muss was mitnehmen. Es ist schliesslich genug da.

Und so befinden sich in meiner jetzigen Wohnung Überbleibsel aus mehreren anderen Wohnungen. Wenn ich meine Besteckschublade öffne, sehe ich die Gabeln meines Urgrossvaters. Ich trinke aus Gläsern meiner Mutter. Im Bad benütze ich die Frottiertücher meiner Oma.

Trotz allem gibt es mir ein Gefühl von Geborgenheit. Ich bin nicht alleine. Sie sind irgendwie bei mir. Vor allem, wenn ich meine Zähne putze.

Ein Gedanke zu “Die Vorratssache

  1. Das geht mir genauso. Ausser, dass mir nicht alles passte, was ich geschenkt bekam, aber aus Goodwill und Liebe zum Schenkenden trotzdem annahm. Manchmal hätte ich lieber was nach meinem Geschmack neu gekauft. Aber meistens liebte ich die Geschenke wirklich und benutze sie heute noch. Zum Beispiel ein silbriger Suppenschöpflöffel meiner Mutter, Silberbesteck, Sonntagsschulgläser, Jubiläumsweingläser (alles von meinen Eltern), Brotmesser samt Brotplatte, Tassen, Teller…. etc. etc.. Das Silbergeschirr ist evtl. sogar von meiner Grossmutter

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