Ein Nachruf.

Rolf Debrunner wurde am 19.2.1948 im alten Spital Frauenfeld als jüngerer Sohn von Hermann und Ida Debrunner geboren. Er wuchs in Wetzikon TG als Bauernsohn auf. Schon früh entdeckte er seine Liebe zur Natur und seine Freude an Tieren. Er begann schon als kleiner Bub mit der Kaninchenzucht. Er lernte später den Berufs des Landschaftsgärtners, verbrachte einige Zeit in Australien und kehrte zurück in den Thurgau, als sein Vater schwer krank wurde.

Rolf Debrunner absolvierte die Radfahrer-RS. Die Freundschaften, die er dort knüpfte, hielten ein Leben lang. Mit 20 Jahren lief Rolf den ersten Waffenlauf, er schaffte sogar fast 30 Frauenfelder Militärwettmärsche. Er blieb ein Leben lang dem „Frauenfelder“ verbunden.
1974 heiratete er Ursula, hatte mit ihr 3 Kinder: Zora, Swen und Denise. Er trauerte sehr, als sein Sohn nach 3 Tagen verstarb.

Obwohl er selber keine besonders schöne Kindheit erlebt hatte, war er seinen überlebenden Töchtern ein liebevoller, engagierter Vater. Er legte wert darauf, für sie da zu sein, war immer ein verständnisvolles, liebevolles, geduldiges Gegenüber.

Er war sein Leben lang ein begeisterter Velofahrer, freute sich über jegliche Sendungen über die Tour de Suisse oder Tour de France.
Er arbeitete lange Jahre als Maschinist in der Baufirma Zehnder in Wängi, übernahm 1985 die Stelle des Schulhauswartes der Schulen in Hüttwilen.

In den 90er Jahren traf er auf seine grosse Liebe Helene und konnte viele schöne Jahre mit ihr erleben. Diese Liebe war ihm sehr wichtig, und er erwähnte auch dies immer wieder gegenüber seiner Tochter.
In der Kaninchen- und Hühnerzucht konnte er viele Erfolge feiern. 1989, an seinem 41. Geburtstag, gewann er mit seinem Kleinsilber-Rammler den Titel „Schweizer Champion“ in Bern.
Mein Vater züchtete die verschiedensten Kaninchenrassen, angefangen von „Japanerkaninchen“ über die „Silberkaninchen“. Mit seinem grossen Züchterwissen wurde ihm 1999 das Amt als Obmann Geflügel angeboten. Dieses übte er bis zum Jahr Jahr 2016 aus. Von 2010 bis 2016 war er Zentralpräsident des Schweizer Silberkaninchen-Klubs und prägte so mit seiner Frau zusammen das Vereinsleben.


„Neues und anspruchsvolle Zuchtarbeit faszinierten ihn stets. Er engagierte sich intensiv beim Aufbau neuer Kaninchenrassen in der Schweiz. So war er als Mann der ersten Stunde bei den Rassen Deilenaar, Farbenzwerge silber und Weissgrannen schwarz massgeblich beteiligt.“ (Zitat Luzia Bösch, Schweizerischer Silberklub)

Um 2011 zog er mit seiner Familie eine kleine Krähe auf, dieses Erlebnis schweisste die ganze Familie noch mehr zusammen.
Nach seiner Pension arbeitete er eine Zeit lang als Knecht. Er erzählte oft mit strahlenden Augen, was er bei der Arbeit auf dem Bauernhof ob Eschenz erlebt hatte. Gleichsam waren ihm Ausflüge im familiären Rahmen, sei es auf dem Untersee oder dem Rheintal wichtig.
Um 2016 erkrankte er schwer. Seine letzten Lebensjahre waren geprägt vom Willen, seine Krankheit zu besiegen und der Liebe zur Natur, insbesondere zu den Singvögeln.
Sein Wunsch, den er bei seiner Pensionierung äusserte, noch viel mit seiner Frau zu unternehmen, blieb leider unerfüllt.

Er wurde bis zuletzt zuhause von seiner Frau Helene liebevoll gepflegt. Er starb am 19. November 2020, kurz vor sechs Uhr abends. Sein bescheidenes Wesen, seine sensible, kluge Art, sein lieber Blick werden uns für immer fehlen.