ich wohne ja nicht mit meiner oma zusammen, sondern ca. 50km von ihr entfernt. allerdings lebt sie in den voralpen. der weg ist dementsprechend harzig.
direkt betreut wird sie aktuell von den frauen der spitex. die kommen nun schon einige jahre zu ihr. anfangs putzten sie bei ihr, da paula starkes rheuma hatte und sich kaum noch bewegen konnte. als sich paulas demenz immer mehr abzeichnete, kamen schliesslich tägliche gänge für die medis, begleitung zum arzt usw. dazu.
als enkelin hatte ich lange keinen direkten kontakt zur spitex. erst seit sich paulas zustand verändert, sprechen wir mehr miteinander. gestern telephonierte ich mit frau f., der leiterin, um paulas übertritt gut zu gestalten.
nun ist es so, dass ich selber seit über 13 jahren in der langzeitpflege arbeite. trotzdem fällt mir der jetzige schritt sehr schwer. mir scheint, als wäre mein ganzes wissen und meine erfahrung nichts mehr wert im anbetracht der tatsache, dass paula meine oma ist und ich jetzt für sie schaue. ich bin in dieser sache kein profi. zwar beschäftige ich mich nun wieder mit naomi feils „validation“, aber meine emotionen wiegen über allem.
frau f. jedenfalls unterstützt mich und wir sprechen darüber, dass es jetzt wirklich zeit ist, dass paula in ein heim geht, weil sie mit sich und ihrem leben überfordert ist. wir sprechen kurz darüber, dass ich nicht mehr kann und was ich als nächstes noch tun muss. einen teil der aufgaben nimmt sie mir ab. das erleichtert mich und schont mein zeitbudget.
als wir uns schliesslich verabschieden, wünscht sie mir und paula alles gute auf unserem weiteren lebensweg. und ich sage ihr danke für ihre tolle arbeit.