darf ich um menschen trauern, die noch leben und die mir am herzen liegen?
darf ich traurig sein, weil nichts mehr so ist wie vorher?
darf ich um die vergangenheit trauern, im wissen, dass wenn ich mal älter bin, meine lieben nicht mehr um mich sind?
darf ich schwarz tragen, wenn alles um mich herum bunt ist?
darf ich blau tragen, wenn schwarz erwünscht ist?
darf ich weinen, wenn alle anderen um mich herum lachen?
darf ich lachen, wenn die menschen um mich herum traurig sind?
darf ich lieben, wenn um mich herum die liebe eingefroren scheint?
wie soll ich trauern, wenn nichts mehr so ist wie zuvor?
wie soll ich in ruhe leben, wenn ich jetzt schon weiss, dass ich später einmal alleine sterben werde?
welche farbe darf ich tragen, wenn ich die codes nicht verstehe?
wie soll ich mich fühlen, wenn jedes gefühl schon tausendmal gelebt wurde und ich meine noch immer erforsche?
wie soll ich lieben, wenn ich weiss, dass am ende gar nichts mehr ist?
Vielleicht dürfen wir alles – weil die Liebe, irgendwo, irgendwie ihr Ziel findet. Und weil – wenn wir für die anderen ohnehin alles falsch machen – wir wenigstens für uns, für den Moment, das Richtige tun dürfen, was immer das auch sein mag …
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