Meine Kindheit fand draussen statt.
Ich liebte es, mich auf Bäumen oder auf einen Hügel zurück zu ziehen.
Fürs Leben gern spielte ich am Bach oder auf der Weide, wo ich den Schafen zuschaute.
Dann zogen wir um, weil mein Vater eine neue Stelle hatte.
Er wurde Hauswart.
Die Zeit beim Schulhaus war die schlimmste meines Lebens.
Wer auf öffentlichem Grund lebt, hat kein Privatleben mehr.
Ich erinnere mich an einen Lehrer, der unbedingt wollte, dass meine Katze eingeschläfert wird, weil sie einen Frosch gejagt haben soll. Ich erinnere mich an zerstörte Spielsachen, unsere gequälten Haustiere, meine geliebten Laufenten, die vom Hund des Nachbars bei lebendigem Leibe zerrissen wurden und die ich verbuddelt in der Kugelwerfanlage fand. Ich erinnere mich an unsere Hühner, die getötet wurden, weil Menschen es nicht für nötig befanden, ihre Hunde an die Leine zu nehmen.
All das kommt mir in den Sinn, während ich diesen Zeitungsartikel lese.
Wer Kindern das Spielen verbietet, treibt sie in die Untätigkeit. Das ist meine Meinung.
Menschen, die Kinder nicht mögen, sollten sich am besten zurückziehen. Sie sollten nicht Politiker werden. Solche Menschen verachte ich.
Ich denke zurück an die glücklichste Zeit meines Lebens. Die Kindheit im Haus von Paula.
Wir durften lärmen, uns verkleiden, spielen, Hütten bauen. Wir waren frei.
Manchmal sind es sogar dieselben Leute, die die Freiräume der Kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft Tag für Tag mehr einschränken und gleichzeitig darüber schimpfen, dass die heutigen Kinder nur noch TV schauen und sich so gar nicht mehr selber zu beschäftigen wissen. Weil als SIE noch jung waren, zog man noch um die Häuser und baute Seifenkisten. Oder so. Auch damals gab es „rumpelsurige“ Erwachsene, die einem nicht an bestimmten Orten haben wollten – aber es gab auch Ausweichmöglichkeiten. Die gibt es heute kaum mehr. Und was daran schlecht sein soll, auf dem Sportplatz Tore zu schiessen oder Körbe zu werfen, erschliesst sich mir beim besten Willen nicht.
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