Vor bald zwei Jahren schenkte mir Paula die Postkarten, die Henri an Anna geschrieben hatte. Für mich, als Urenkelin, ist dies ein unermesslicher Schatz. Ihre Worte zu lesen, scheint mir wie eine Berührung mit der Vergangenheit.
Sehr berührend finde ich die Karten, die Henri seiner zukünftigen Frau Anna und seinen Eltern geschickt hat. Es ist keine grossartige, literarische Leistung, die Henri hier in wenigen Worten per Feldpost verschickt.
Doch in ihrer Einfachheit zeigt sie umso mehr das Grauen des Krieges auf. Angst. Unsicherheit. Gleichzeitig handeln alle Bilder von den Dingen, die den Krieg erträglich machen: Kameradschaft. Verbundenheit.
Dann ist da eine Karte von 1913. Ich weiss nicht genau, aber ich vermute, es könnte sich hier um Anna handeln. Jedenfalls wünsche ich es mir sehr, dass ich ein Bild meiner jungen Urgrossmutter in Händen halten könnte.
Zu guter Letzt ist da mein lieber Opa Walter. Er war Musiker. Wenn man ihn so spielen sieht, wird mir schnell klar, warum sich Paula in ihn verliebt hat.
So sitze ich da und blättere durch das Album. Ich habe es angelegt, um all die Worte und Bilder zu schützen vor dem Alter. Im Haus waren sie die letzten 50 Jahre unter Verschluss. Es hat alles konserviert. Ich bin dankbar.