Es gibt Dinge, Momente, die treffen einem tief im Herzen drin und alle Erinnerungen von damals sind wieder da, als wären sie nie weg gewesen.
Vor einigen Tagen habe ich bei IKEA einige grosse Plastikkisten gekauft. Ich wollte darin die Wollknäuel einsortieren, damit ich endlich weiss, was da ist und was weg kann. So öffnete ich die grosse Kiste in meinem Büro. Die Knäuel hatte ich vor über zehn Jahren hastig in der Kiste verstaut.
Da fällt mein Blick auf zwei angefangene Strickarbeiten. Socken.
Mir steigen die Tränen in die Augen.
Mami.
Die vermüllte Wohnung.
Kalter Zigarettenrauch in der Luft.
Auf der Herdplatte die angeschimmelte Suppe.
Bluttropfen auf den Kissen.
Es riecht nach Traurigkeit.
Die angefangenen Socken riechen nicht mehr nach ihr.
Es sieht so aus, als wäre sie gerade erst aus dem Haus gegangen.
Und als würde sie bald wieder zurückkehren, um ihre Strickarbeit zu beenden.
Ich weiss es natürlich besser.
Sie kommt nicht mehr.
Ach, liebe Zora, mein ferner Liebling (in allen Ehren), es tut immer wieder weh, mit anzusehen, wie das Verhältnis zu Deiner verstorbenen Mutter Dich immer wieder – denkend und erlebend – mit voller Wucht und Schärfe trifft. Du sollst sie ja nicht vergessen, aber Du musst sie loslassen: mache Deinen Frieden mit ihr.
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Liebe Zora, leider gibt es solche Trigger. Fühl dich fest gedrückt. Das wichtigste ist, danach wieder ins Hier und jetzt zu kommen, dir gutes tun und etwas Ruhe gönnen.
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