Hier oben liegt noch immer viel Schnee.
Die Vorstellung, dass Omis Asche jetzt im kalten Boden vergraben liegt,
erscheint mir sehr irreal.
Eine Woche ist es her seit ihrer Beerdigung.
Vor bald drei Wochen verstarb sie.
Im Alltag funktioniere ich.
Ich denke beim Arbeiten selten an sie.
Aber als ich bei der Heimfahrt kürzlich an einer alten Frau vorbei fuhr, die eine Jacke in der gleichen Farbe und demselben Schnitt trug wie Omi damals, fing ich einfach an zu weinen. Ich hielt an und fuhr zur Seite.
Die alte Frau blickte mich beim Vorbeigehen etwas seltsam an.
Omis Kisten stehen noch immer im kalten Zimmer.
Ich schaffe es nicht, sie auszuräumen.
Mamis Habseligkeiten standen damals über ein Jahr herum.
Es scheint mir, als würde das Wegräumen die stille Zustimmung
des Nichtmehrdaseins bedeuten.