im frühling hat die frau von der spitex gemeint, ich soll anfangen, ein heim für paula zu suchen. einen ganzen winter ohne zentralheizung würde sie nicht mehr durchstehen. schön und gut. paula sah das nicht wirklich ein.
immer wieder mal habe ich das thema angeschnitten und bei paula auf granit gebissen: heim? ich doch nicht. nein. mir gefällt’s hier. das geht schon. du musst mir halt helfen.
im verlauf des frühsommers verschlechterte sich ihr zustand. das war für mich umso schlimmer, als dass sie sonst in der warmen jahreszeit immer aufblühte. dieses jahr war das anders.
für mich war war aber klar, dass ich nicht einfach ein heim suche, ohne dass ich sie einbeziehe.
diese tatsache stiess nicht bei allen familienmitgliedern auf ein gutes echo. im gegenteil. sätze wie „mach mal was. du musst sie halt entmündigen lassen.“ waren nicht selten. anpacken im sinne von überzeugungsarbeit wollte dann aber keiner. diese tatsache kommt wohl jedem angehörigen eines demenzkranken menschen bekannt vor.
im juli schliesslich wollte ich mit meinem freund für eine woche in die ferien. um acht uhr morgens, eine stunde vor unserer abreise klingelt das telephon. paula ist dran. ihre worte sind kurz und knapp:
„ich habs mir überlegt. ich geh jetzt in ein heim.“
na toll. jetzt heisst bei paula jetzt. mühsam versuchte ich ihr klar zu machen, dass ich jetzt gar nichts tun könnte. in ein heim tritt man nicht einfach ein. das sah auch paula ein. wir machten ab, dass ich das nach abschluss meiner ferien regle.
gesagt getan: zwei minuten, nachdem wir wieder zuhause waren, klingelte das telephon. paula.
„und? hilfst du mir jetzt? ich will mein haus verkaufen. jetzt. ich geh nämlich in ein heim.“
wie könnte ich anders, als ihr zur seite stehen. in ihren aussagen, ihrer haltung ist sie nach wie vor klar, obwohl sie wortfindungsstörungen hat und sich nicht mehr an alle namen erinnert. ihren willen teilt sie mit. und danach richte ich mich.