Heute war der Tag, wo ich mich mit mehreren Leuten und Paula traf, um die weitere Zukunft zu besprechen. Es ist nämlich so, dass Paula ihre Geschäfte nur noch mit Unterstützung regeln kann. Die beiden Behördenleute, der zukünftige Beistand, Paula, Sascha und ich trafen sich im Pflegeheim.
Es war schon ein sehr seltsames Gefühl, dabei zu sein, wie Paula von Leuten der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde befragt wurde. Alles geschah sehr freundlich und wertschätzend. Ich bekam den Eindruck, dass Paula bei vielem nicht mehr folgen konnte. Trotzdem hat sie so gut als möglich mitgedacht und sich geäussert. Ich bin sehr stolz auf sie und irgendwie rührt es mich.
Ich wollte nicht ihre Beiständin werden. Das Amt verlangt viel Verantwortungsbewusstsein (neben vielem anderen) ab. Ich spüre, dass ich einfach nur als ihre Enkelin für sie da sein will. Vielleicht ist das sehr egoistisch von mir, aber irgendwie ist es gut so.
Man erklärte ihr das weitere Vorgehen. Sie stimmte zu, dass Herr X, ihr Beistand wird. Er lebt gleich in der Nachbargemeinde. Er wird später mit mir auch schauen, wenn es um den Verkauf des Hauses geht. Momentan bin ich einfach für die Bewirtschaftung verantwortlich.
Bewegend war für mich, dass Paula anfangs des Gesprächs nicht mehr wusste, wer ich war und mich für ihre (tote) Schwester Hadi hielt. Sie fragte mich nach der Mamme und wie es ihr ginge. Ich sagte, dass sie nicht mehr lebt. Da meinte sie, wir zwei seien zwei Arme.
Ich bin froh, dass es so viele Menschen, egal ob Leute von Ämtern, Pflegende, den Beistand, ehrenamtliche Mitarbeiter von Vereinen usw, die sich so engagiert um Paula kümmern.
Am Schluss meinte Paula zu mir: „Manchmal kommt’s anders, als man denkt. In meinem Alter darf man spinnen. Und danach kommt wieder was anderes.“
Wie wahr.
Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt – plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern…. Ephraim Kishon
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