Es ist ein seltsames Gefühl, heute zum Haus zu fahren, einmal mehr. Seit ich mich entschieden habe, es zu kaufen, warte ich nur auf den Moment, wo es endlich soweit ist. Noch muss ich warten. Schliesslich ist es das Haus meiner Oma und der Verkauf muss mit rechten Dingen, sprich abgesegnet von den Behörden werden.
Eigentlich dachte ich vor einigen Monaten, dass ich um diese Zeit bereits räumen könnte. Jetzt wäre der richtige Moment. Es ist nicht zu warm und nicht zu kalt. Doch stattdessen werde ich heute die Wiese mähen.
Ich liebe diese Arbeit, aber noch mehr Spass würde es mir machen, wenn es „meine“ Wiese wäre. Denn dann würde ich nach der Mäherei nicht alles wieder versorgen und nach Hause fahren, sondern mich auf die Gartenbank setzen und genüsslich ein kühles Bierchen trinken.
Mein Vater wird mir helfen. Das ist ein seltsames Gefühl, denn eigentlich mag er das Haus ja nicht. Dass er mich jetzt quasi bei den Umgebungsarbeiten coacht, ist für mich unschätzbar wertvoll und rührt mich zutiefst.
Er will mir heute zeigen, wie ich die Abhänge mit der Schnürlisägiss bearbeiten kann. Dann kann ich mir überlegen, ob ich ein solches Gerät anschaffen will.
Das seltsame Gefühl verfolgt mich. Andere Menschen in meinem Alter sind mit ihren Eltern durch ihre eigenen Kinder verbunden. Ich habe keine Kinder. Mein Vater wird zumindest durch mich nie Grossvater werden. Aber ich spüre, dass das Haus so eine Art Kind für mich ist. Natürlich will ich, dass er es mag. Ich wünsch mir, dass er dabei ist, wenn ich dem alten Haus am Bach neues Leben einhauche.
Ich bin gespannt auf heute.
einen schönen tag hast du dir zum heuen schon mal reserviert! – ich freu mich für dich, wenn die übernahme bald zustande kommt.
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