Die letzten Wochen waren unglaublich.
Seit ich von der Nominierung für einen Grimme Online Award erfahren habe, werde ich auf mein Blog angesprochen. Mittlerweile wissen auch meine Arbeitskollegen davon. Es ist ein seltsames Gefühl. Ich kann mich gar nicht richtig daran gewöhnen, dass jetzt Menschen in meinem Umfeld wissen, was und dass ich schreibe.
Ich freue mich auf die Reise nach Köln an die Preisverleihung. Meine Flugangst ist plötzlich weg. Die Welt öffnet sich mir. Ich bin aufgeregt, aber nicht so sehr, wie ich gedacht habe. Es ist alles sehr surreal.
Paula hat sich vor einigen Wochen einen komplizierten Bruch zugezogen. Meine Energie und meine Gedanken galten, neben meiner Arbeit, ihr. Ich mache mir Sorgen. Ich träume von ihr. Ich fühle mich seltsam traurig.
Was tue ich, wenn sie jetzt beschliesst zu sterben? Sie mag nicht mehr leben, wenn sie Schmerzen hat. Sie will einschlafen. Das war immer ihr Wunsch.
Meiner ist es nicht.
Ich will sie nicht verlieren. Nicht jetzt. Nicht irgendwann.
Aber das Leben ist irgendwie anders.
Menschen, die mich nicht kennen, aber von der Nominierung erfahren haben, sprachen mich an, wie stolz ich jetzt sein müsste. Ich bin irritiert.
Ich bin nicht stolz.
Schreiben ist mein Stück Treibholz, an das ich mich klammere und das dafür sorgt, dass ich nicht jämmerlich ersaufe. In der Auseinandersetzung mit dem Tod gibt es keine erhabenen Gefühle wie Überlegenheit.
Mein liebster Mensch, wenn meine Oma stirbt, ist alles anders.
Das ist ja eine besonders schöne Anerkennung für deine Auseinandersetzung mit dieser besonderen Situation! Meinen Glückwunsch!
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