Ich werde immer mal wieder gefragt, warum ich über Omi rede. Was ich mir davon verspreche, wenn ich über die Krankheit meiner Angehörigen erzähle und im Blog erkläre, was es bedeutet, wenn jemand langsam die Welt vergisst.
Ich gebe mir bei dieser Frage Mühe, keinen Wutausbruch zu kriegen.
Es ist nun mal so, dass ich immer über die Menschen gesprochen habe, die ich liebe. Ich spreche über meinen Freund, meine Eltern, meine Stiefmutter, meine Geschwister und – über Omi. Denn obwohl sie demenzkrank ist, gehört sie doch zu meiner Welt. Ich habe schon als Kind über sie geredet und ich tue auch jetzt, wo sie nicht mal mehr weiss, dass es mich gibt.
Ich wehre mich dagegen, dass es zu privat sein soll, wenn man über Menschen redet, die es selbst nicht mehr in der Gesellschaft tun können. Demenzkranke Menschen gehören dazu. Nur weil man sie nicht mehr sieht, bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt.
Ich bin nicht der Meinung, dass Demenz ein Makel ist.
Niemand sollte sich verstecken müssen. Über Menschliches zu sprechen, macht uns alle empfindsamer und sensibler für andere. Wer sich nicht für seinen Nächsten interessiert, wird sein Herz auch nicht für Fremde öffnen können.
Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der auch demenzkranke Menschen ein Teil davon sind. Nur weil jemand vergisst, bedeutet das nicht, dass er tot ist.
Herzlichen Dank für dein Votum – es ist doch jedem und jeder selbst überlassen, worüber sie/er erzählen und schreiben will.
Ich mag deine Omi, ohne sie zu kennen. Weil du durch sie der Demenz ein Gesicht gibst.
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Es gibt immer Menschen, die etwas zu meckern haben. Sie müssen ja deine Beiträge nicht lesen, wenn sie ihnen nicht gefallen!
Ich freue mich jedenfalls immer, wenn du so liebevoll über deine Omi berichtest. Manche Inhalte deines Blogs sind auch sehr traurig, aber Trauer und Freude gehören zum Leben dazu.
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Entschuldige, ich wollte hier kommentieren, habe dann aber liebe gleich selbst ein Blogpost daraus gemacht. Ich verstehe nämlich nicht, warum man auf die Frage „warum Du bloggst oder über Deine Oma schreibst” mit Wut reagieren musst?
„Wenn Menschen fragen …”
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Du vergisst, ich bin Schweizerin. Unsere Mentalität ist eine andere.
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es gibt soviele unsensible menschen auf dieser welt. aber weißt du was? ich glaube irgendwo, dass diese menschen nie jemanden wirklich geliebt haben. sprich über sie. unbedingt.
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ich denke, das Problem ist wohl, dass sie nicht unsensibel sind, sondern verletzlich.
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das kann natürlich auch sein…
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Aber was hat das mit dem Fragen zu tun? Der Punkt ist doch, was unterstellst Du Menschen mit welchem Hintergedanken sie Dir diese Fragen stellen? Für mich klang es so als wolltest Du Dir gar nicht vorstellen können, dass Menschen das aus einem echten Interesse heraus fragen könnten. Aber ich würde solchen Fragern grundsätzlich genau das immer als erstes unterstellen wollen, dass sie fragen, weil etwas nicht verstehen und es erklärt bekommen möchten. 😉
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