Sonntag – ein Nachtrag

Omi liegt in ihrem Bett.
Sie ist zur Seite gelagert.
Die Augen geschlossen.
Ihr Gesicht ist eingefallen.
Ihre Atmung geht schneller.
Ich streichle ihre Hand, die kühl wirkt.

Ach Omi. Ich hoffe nur, du kannst jetzt gehen.

Draussen ist alles weiss.
Es fällt weiter Schnee.
Auf dem alten Baum vor dem Pflegeheim haben sich grosse Krähen versammelt.
Ich will ihnen zurufen, denn ihr Gekrächze heimelt mich an.
Aber aus meinem Mund kommt kein Laut.

Als ich aus der Türe des Hauses trete, weine ich.
Die Schritte fallen mir schwer.
Ich bin müde und traurig.

Ich hab das Gefühl, dass ein Teil von Omi schon gegangen ist.
Wenn sie nicht mehr lebt, ist alles anders.

3 Gedanken zu “Sonntag – ein Nachtrag

  1. Bei jedem Eintrag suche ich nach tröstenden Worte und finde keine. Ich wünsch euch ganz viel Kraft!

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