Ich hänge sehr an meinem Vater. Schliesslich habe ich ja nur noch ihn und meine Oma. Umso wichtiger sind mir unsere Gespräche.
Seit er pensioniert ist, sehe ich noch weniger als vorher. Denn früher konnte ich einfach an seinem Arbeitsplatz vorbei, ihm zusehen bei der Arbeit und kurz reden. Heute geht das nicht mehr, weil er dauernd unterwegs ist.
Als Kind tat ich alles, um ihn zu erheitern, denn im Gegensatz zu meiner Mutter war er eher ein stiller Mensch. Ich hatte oft das Gefühl, noch besser werden zu müssen, um ihm Freude zu bereiten. Schliesslich hatte er meinen Bruder verloren und männliche Nachkommen sind offenbar was besonderes.
Obwohl ich mit einer Hüftdysplasie zur Welt gekommen bin und als Kind operiert wurde, habe ich angefangen, Sport zu treiben. Ich wollte, dass er richtig stolz auf mich ist und seinen Kummer vergisst. Ich war in der Schule gut, weil ich keine Schande bereiten wollte. Auch rumgeknutscht habe ich nie. Naja.
Erst in der Sache mit dem Haus sind mein Vater und ich nicht einer Meinung. Er mag es nicht und ich liebe es. Zum ersten Mal stelle ich mich ihm entgegen. Nun könnte man sagen: Frau, du bist 36 Jahre alt. Werd mal erwachsen.
Es ist eine emotionale Sache. Anders kann ich es mir nicht erklären. Umso mehr freut es mich, dass mein Vater mir angeboten hat, mich beim Mähen der Wiese und des Rasens zu beraten. Aufgrund seines beruflichen Hintergrunds hilft er mir nun, ein passendes Gerät zu kaufen. Schliesslich sind die Wiesen abschüssig. Mit einem normalen Rasenmäher würde ich Probleme haben.
So bin ich dankbar für seine Hilfe und die sorgsam darin verpackte väterliche Sorge um mich.