Osterstimmung

Nach bald einmal zwei Monaten sind wir wirklich angekommen. Wir haben die erste Hochwassernacht hinter uns (der Kanal schluckt wirklich viel!) und den ersten Sturm. Die Tanne, die mein Vater unbedingt fällen will, hat dem Wind stand gehalten. Die Katze hat sich ebenfalls an die vielen Zimmer und die Treppen gewöhnt. Sie kommt wieder, wie früher zu ihren festen Zeit in unser Bett und ist immer noch grummelig, wenn ich frühmorgens arbeiten gehe.

Wir haben uns auf den Frühling gefreut, vor allem auf E., unsere Nachbarin. Sie war, solange Omi noch hier lebte, eine wunderbare Ansprechpartnerin. Wir freuten uns darauf, mit ihr und ihren Kindern im Sommer auf unserer Terrasse zu grillieren. Nachbarschaft halt.

Sie hat, als Omi ins Pflegeheim zog, gefragt, ob wir nun ins Haus ziehen würden. Das lag damals, 2012, für uns in weiter Ferne. E. sagte: „Es wäre bestimmt schön, wenn wir Nachbarn würen. Die Kinder würden sich freuen, wenn einmal junge Menschen in dem Quartier lebten.“

Doch heute haben wir erfahren, dass E. tot ist. Wir wussten, dass sie sehr krank ist. Sie hat nie einen Hehl daraus gemacht. Aber da sie nur ein paar Jahre älter ist als wir, haben wir nicht daran gedacht, dass sie sterben könnte. Wir haben uns nicht einmal von ihr (und den Kindern) verabschieden können.

Und nun sitzen wir da. Sascha und ich sind sehr traurig. E. war ein herzensguter, liebevoller Mensch. Ich werde sie furchtbar vermissen. Es wäre so schön gewesen, zumindest einen Sommer gemeinsam zu verbringen. Ihr Schlagzeugspiel wird uns fehlen.

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