Die Tage vergehen einfach so.
Es schneit wieder. Ich arbeite.
Es ist fast alles wie vorher.
Ich sehe etwas verquollen aus.
Meine Nächte sind schlecht.
Ich bin todmüde und schlafe sogar.
Doch jede Nacht kommen Albträume.
Nie träume ich von Omi.
Es sind tausend andere Dinge.
Meine Brust fühlt sich an, als wäre sie
aufgeschlitzt worden.
Mein Herz tut weh.
Beim Arbeiten vergesse ich den Schmerz.
Gestern sprachen wir mit dem Pfarrer.
Ich habe ein gutes Gefühl und bin auch – irgendwie –
getröstet.
Ich freue mich auf die Abdankungsfeier für Paula.
Die Kisten mit ihren Sachen stehen unausgepackt im kalten Zimmer.
Noch fehlt mir die Energie, den Dingen einen neuen Ort in meinem
Leben zu geben.
Für die Feier schreibe ich Omis Lebenslauf.
Ich bin froh, dass ich so viel aus ihrem Leben weiss.
Das ist ein Trost, besonders jetzt.
Für Omi stimmt das Ende unserer Geschichte.
Für mich nicht.
Ich fühle mit und wünsche dir viel Kraft 💙. LG von gartenkuss 🙋🐝
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Was würdest du anders schreiben, damit ihre Geschichte für dich stimmt?
Du machst das alles sooo gut und klar. Viel Kraft.
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danke dir. ❤
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meine kindliche Vorstellung: wir sind einfach immer zusammen, treffen uns zum Kaffee trinken, reden und es hört nie auf.
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ich glaube, für die hinterbliebenen ist es immer so. es ist immer zu früh. kennst du „großvater“ von der sts? das ist ein sehr schönes lied, das hintergründig einiges an gefühlen dahingehend für mich ausdrücken kann. die träume sind bei mir erst viel, viel später gekommen.
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Ich habe mich, wie SofaSophia auch gefragt, wie die Geschichte für Dich stimmen würde. Deine Antwort der „kindlichen Vorstellung“ erinnert mich an meinen kleinen Neffen, der in einem solchen Zusammenhang mal gesagt hat:
Ihr müsst alle ganz lange durchhalten und dann sterben wir einfach gemeinsam, damit keiner allein zurückbleibt.
Ich fand das sehr berührend, aber eben auch wirklich sehr kindlich. Denn es geht alles weiter und soll es doch auch…
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