Ein Blick in meine Agenda genügt. Ich werde wenig Zeit in den nächsten Wochen haben. Das Haus und der Garten rufen aber. Die Bäume und Büsche wollen geschnitten werden. Besonders der uralte Goldregen hats nötig.
So stehe ich im eisigen Nieselregen da und schneide. Ein seltsames Gefühl. Das Haus wirkt einsam, der Winter hat seine Spuren hinterlassen. Doch zum ersten Mal seit Paulas Heimeintritt empfinde ich grosse Freude, wenn ich zu ihrem Haus gehe.
Ich möchte es kaufen und vor meinem geistigen Auge sehe ich den Gemüsegarten, die Johannisbeerplantage, die Terrasse im Sommer. Ich hole die Säge aus dem Kellerabteil, wo mein Büro entstehen soll. Dann schneide ich den Goldregen zu.
Meine Gedanken wandern zu meinem Urgrossvater, der hier Waschbären gezüchtet hat. Was würde er wohl sagen, wenn er mich sähe? Der Goldregen steht neben dem kleinen Stall. Inzwischen ist das Beet überwachsen. Hier lagen einst grosse Steine, auf denen im Hochsommer die Eidechsen ihr Sonnenbad genossen.
Ich schaue auf die Kellertür. Mein Grossvater verbrachte einen grossen Teil seiner letzten Jahre in diesem Keller. Hier hörte er Radio, trank seinen Rosé, rauchte und sägte Holz.
Mir wird mit einem Mal bewusst, wie sehr ich mit dem Haus und seinen ehemaligen Bewohnern verstrickt bin. Ich schaue auf den Bach, der am Haus vorbei fliesst. Wenn es jeweils stark regnet, schwillt er an. mehr als einmal trat er über die Kanalmauern. Aber den Keller meiner Grosseltern hat er offenbar nie überschwemmt.
Hier an diesem Ort verbrachte ich meine Schulferien. Es ist der Ort, wo ich immer glücklich war. Ich liebe dieses Haus, seine Bäume, die Wiese und den Bach so sehr. Vielleicht gehört es im Sommer schon mir. Dann wäre ich eine sehr glückliche Frau.
Das Haus von hinten.
Das alte Tor ist zerfallen. Die Katzen streichen gerne dort herum.
Paula liebte es, Steine auf Schächten zu deponieren.
Die Kellertüre.
Mitten im Gelände steht dieser Baum.
Der Waschbärenstall.
Das Haus.
Der alte Goldregen
Mit all Deinen Beschreibungen hat das Haus was von Daheim.
Wie schön wird es erst sein, wenn es rundrum blüht.
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