Meine Spiegel

Omi Paula und ich gleichen uns.
Wir haben beide markante Nasen. Dickes Haar.
Unsere Augenfarbe ist fast gleich:
graugrünbraun

Als sie noch jünger war, war sie eine grossgewachsene Frau. So wie ich jetzt. Sie war immer eine stattliche Person. Sie war nicht pummelig, nicht dick, besass eine Figur. So wie ich.

Omas Kleider hängen im Schrank. Sie wollte sie nicht mitnehmen ins Pflegeheim. Sie passt längst nicht mehr hinein. Sie ist kleiner geworden, dünner.
In meinen beiden Familien sind die Frauen rundlich gewesen. Sie hatten Hüftspeck und Brüste. Warum also sollte ich aus der Art schlagen?

Wenn ich Photos von Paula und meiner anderen Oma Ida anschaue, erblicke ich mich selber. Ich mache mir wenig Gedanken über meine Figur. Ich arbeite. Ich denke nach. Ich schreibe.

Ich muss sehr oft an Ida denken. Sie ist die Mutter meines Vaters. Wie war ihr Leben? Wie hat sie gearbeitet? Welche Gedanken hat sie sich gemacht?
Ich hätte so gerne noch einmal mit ihr geredet und ihre Stimme gehört.

uschi_ida_wetzikon2

meine Mutter und Omi Ida

paula, uschi und rosa

Uromi Röös, meine Mutter und Paula

Ein Gedanke zu “Meine Spiegel

  1. Warum du aus der Art schlagen wollen könntest? Na, um dein eigenes Leben zu leben, statt einfach in die bereiteten Fußstapfen zu treten.

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