Meine Recherchen im Haus sind nicht immer fröhlicher Natur.
Als ich gestern die Stube räumte, fiel mir ein Block mit einem Briefentwurf in die Hand. Meine Oma muss ihn 1980, drei Jahre nach meiner Geburt und nur einige Monate nach dem Tod meines Bruders, verfasst haben. Ich gebe ihn hier sinngemäss wieder.
Meine liebe Tochter
wir danken Dir so sehr, dass du vor drei Jahren unsere Enkelin, unseren Sonnenschein, geboren hast. Du glaubst nicht, wie dankbar wir dafür sind und welchen Lebensmut Du in uns wieder entfacht hast.
Manchmal fürchte ich, du denkst, wir haben dich seit ihrer Geburt weniger lieb. Aber dem ist nicht so. Du bist unsere einzige, über alles geliebte Tochter. Du bist alles für uns. Wir lieben dich so sehr.
Dein Vater und ich wünschen Dir alles denkbar Gute für dich.
Die letzten Monate waren so schwer für Dich.
Lass uns all das Böse vergessen.
Du musst leben. Du hast eine Tochter, einen lieben Mann und Eltern, die Dich lieben. Ich hoffe und bete so sehr, dass du wieder Mutter wirst und all Deine Sorgen vergessen kannst.
Es lieben dich sehr
Deine Eltern
Ich stand da und mir fielen die Tränen ins Gesicht. Ich weiss nicht mal, ob Oma diesen Brief je abgeschickt hat. Ich hoffe es so sehr. Über das Böse musste ich nachdenken. Ich weiss, dass meine Mutter geschlagen wurde. Kam all dies wieder herauf, als meine Mutter meinen Bruder verlor? Was ist sonst noch passiert, was niemand mehr weiss? Fragen über Fragen und keine Antworten.
Traurig 😦 habe auf meinem Blog etwas über „4 Wochen im Altersheim“ findest du über das Anklicken von „Juli2014“ Rechts in der Navigation. Les dir das einmal durch. Vielleicht gefällt es dir Ja! Absolut Traurig 😦
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