Eigentlich hatte ich gehofft, im Juli Besitzerin des Hauses zu sein. Aufgrund Ferienabwesenheiten und anderer Umstände zieht es sich hin.
Ich habe drei Wochen Ferien und zum ersten Mal seit ich denken kann, nichts geplant. Das heisst: der Plan war eigentlich, das Haus zu räumen. Im Vorratsraum türmt sich der Müllberg, den wir, wohl auf unsere Kosten, entsorgen. Ich kann den Anblick nur schwer ertragen.
Als ich am Freitag mein Omi sah, hab ich ihr erzählt, dass ich mir nichts mehr wünsche, als endlich im Haus zu wohnen, sie häufiger sehen zu können und vielleicht auch endlich mal wieder mit ihr Kaffee trinken zu gehen.
Ich habs nicht gerne, nur zu träumen. Ich bin eine Macherin. Keine Angst vor harter Arbeit. Aber da sitzen und Däumchen drehen ist nicht mein Ding.
Die letzten eineinviertel Jahre war ich in einer Weiterbildung zur biographischen Schreibpädagogin. Die Erkenntnisse, die ich über meine Familie, das Haus und mich gewonnen habe, sind wertvoll. Sie motivieren mich dazu, weiter zu machen, Geduld zu haben, nicht zu verzweifeln.
Als ich am Freitag im Haus war, hab ich entdeckt, dass mein Vater die Platten vor Opas Werkstatt frei gelegt hat. Sie waren bestimmt 17 Jahre lang nicht mehr am Tageslicht.
Mein Traum hat schon angefangen.
Juli 2014
Dein Vater macht ja tolle Geburtstagsgeschenke!
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ich weiss. er ist ein riesen Schatz und ich bin ihm (und natürlich meiner Mutter) sehr dankbar, dass sie mich auf die Welt gestellt und erzogen haben. aber ich bin auch meiner Stiefmutter sehr dankbar für alles. ❤
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