Der 17. September ist ein Freudentag. An diesem Tag wurde mein Bruder Sven geboren. Einen Bruder zu haben ist ein wunderbares Gefühl. Ich mag es. Ich wollte immer viele Geschwister um mich haben.
Doch bei aller Freude ist sein Geburtstag auch immer das Vorzeichen seines Todes. Drei Tage nach seiner Geburt starb er. Ich weiss bis heute nicht, wie ich das alles einordnen soll. Es gibt für mich keine Antworten.
Meine Schwester lebt ihr Leben fern von mir. Und Sven ist einfach tot. Altern ohne Geschwister ist schwer. Man hat kein Spiegelbild mehr vor sich. Da sind noch die Eltern, die einem das Älterwerden vorleben. Dennoch bleibt der tote Bruder eine Illusion, ein ideales Bilder voller Liebe, die nie wirklich lebte.
An meines Bruders Geburtstag wirkte meine Mutter glücklich und zugleich am Boden zerstört. Sie hat all die verbleibenden Jahre ihres Lebens an ihn gedacht. Er kam zwei Wochen nach ihrem 28. Geburtstag zur Welt. Sie hat ihn um 28 Jahre überlebt.
Am 17. September 2007 sass ich bei ihr an ihrem Bett. Ich hatte Angst, dass sie jetzt stirbt. Im September. Diesen Monat hasse ich so sehr. Doch sie hat genau einen Monat lang mit Gehen gewartet. Dafür bin ich ihr dankbar.
Ich schicke dir mein herzliches Mitgefühl.
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