Meine Mutter verstarb am 17. Oktober 2007 um 16.15 im Pflegeheim Wil.
Ich glaube, das Heim heisst heute anders.
Vor zehn Jahren war ich dreissig Jahre alt und färbte mein Haar nur aus Lust.
Nach dem Tod meiner Mutter zog sich eine breite weisse Strähne durch mein Haar.
Ihr Sterbezimmer war sonnendurchflutet.
Ich fühlte mich für alles zu jung und zu unwissend.
Ich hielt jene eine Nacht an ihrem Bett Wache,
so wie sie bei meiner Geburt nicht mehr zum Schlafe kam.
Ich hielt sie im Arm, weil ich dachte, ihr Tod sei das Schlimmste,
was mir mit 30 passieren konnte.
Ihr Atem, ihr ausgezehrter Körper in einer letzten Nacht.
Meine Angst.
Dann wachte ich auf. Nach kurzem Schlaf.
Ich ging unter die Dusche und wusch
mir die Angst vor dem Tod vom Körper.
Danach ging ich zurück an ihr Bett.
Als sie starb, war ich nicht alleine.
Wir standen da vor ihr.
Ein letzter Blick auf sie.
Im Wissen, dass das nicht alles war.
Hat dies auf ilseluise rebloggt und kommentierte:
Schön, dass Du nicht allein warst. Schön auch, wie Du Dich daran erinnern kannst 🙂 Danke für Deine tröstlichen Gedanken.
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zora, du schreibst so wunderbar darüber. deine worte so schlicht und so tief. unbekannterweise alles gute für dich und dein herz in dieser zeit.
eva
ps: ich hänge dir das lied an, das ich gerade leise hörte und das sich beim lesen mit deinen worten vermischt hat – push the sky away von nick cave https://www.youtube.com/watch?v=kzTCbaZj5HA
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Thanks for wwriting this
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