Die @eifreen hat mich vor einigen Wochen auf twitter angefragt, ob ich einige Tipps in Sachen Entmüllen von Häusern habe. Sehr gerne gehe ich diesem Wunsch in Form eines Textes nach.
Das Entmüllen der Wohnung meiner Oma dauert nun schon mehrere Jahre an. Ich weiss nicht genau, wann wir wirklich damit angefangen haben. Begonnen hat Omi um ca 2009 damit, dass sie mir regelmässig Gegenstände mitgab, von denen sie wollte, dass ich auf sie „aufpasse“ und sie „in Ehren halte“. Die habe ich dann in meinem Auto vom Toggenburg in den Thurgau transportiert. Zu jenem Zeitpunkt ging ich davon aus, dass Omi das Haus verkaufen würde und alles darin bald verloren wäre.
Im Februar dieses Jahres habe ich dann ganz brav wieder alles, was Omi mir geschenkt hatte, zurück ins Haus gezügelt. Das war nicht nur anstrengend, sondern ging schlussendlich echt ins Geld. Zügelunternehmen sind nämlich wirklich teuer!
Das Sortieren des Haushalts ist wohl eine Sache, die man grösstenteils alleine vornehmen muss. Ich jedenfalls konnte dies nicht delegieren. Ich wollte selber entscheiden, was ich behalte und was nicht. Je nach emotionalem Stress reagierte ich nämlich äusserst allergisch auf Sätze wie „Brauchen wir das wirklich noch?“
Es ist so: ich habe für Omis Haus mehrere Jahre geschaut. Mir war klar, dass ich nicht einfach so drauf los entsorge. Schliesslich gehörte alles im Haus meiner Oma. Als dann klar war, dass ich es käuflich erwerbe, überlegte ich mir natürlich, was ich entsorgen muss. Ich wusste, um eine Mulde komme ich nicht herum.
Der Vorteil einer Mulde, es gibt sie in verschiedenen Grössen, ist, dass man alles rein schmeissen kann, was einem grad in die Hände fällt. Als Anhängerin von getrenntem Abfall fiel mir dies anfangs etwas schwer. Ich kann aber versichern, dass es auch sehr gut tut, alten, kaputten Plunder wegzuschmeissen. Wir hatten Glück, dass in unserer Stadt ein wirklich tolles Recycling-Unternehmen sitzt. Die Beratung und die Preise waren perfekt, weil transparent. Eine Offerte einholen lohnt sich!
Und dann gings los: Das unbrauchbare Zeug haben wir im Keller gelagert und gewartet, bis es Sommer wird. Entrümpeln macht im Regen nämlich nur wenig Spass. Bei grosser Hitze jedoch ist es wichtig, dass man frühmorgens anfängt und wenn möglich seine Nachbarn vorwarnt. Es ist nicht jedermanns Geschmack, um sieben Uhr mit Gescherbel geweckt zu werden. Oder aber man bietet der holden Nachbarschaft an, auch noch ein wenig Gerümpel in die Mulde zu schmeissen. Gemeinsames Entmüllen schweisst zusammen. Wenn man viel zum Entsorgen hat, macht es Sinn, Freunde anzufragen, ob sie mit anpacken würden. Handschuhe sind dabei ein Muss!
Ganz wichtig am Schluss einer solchen Entrümpelungsaktion: Feiern!
Schliesslich haben wir über drei Jahre Warten abgeschlossen. Wir haben uns um viele hundert Kilo erleichtert. Der Keller ist wieder begehbar und wir fühlen uns frei und bereit, das Haus weiter zu renovieren.
Lillette gefällig?